Ein Monat und noch ein bisschen mehr Karibik
Ich war wieder unterwegs. Nach einer längeren Pause war ich endlich mal wieder reisen und zwar wieder an Bord eines Schiffes. Meine Pläne zuhause liefen alle nicht so wie geplant und als ich dann das Angebot bekommen habe für einen Monat in der Karibik zu arbeiten habe ich es natürlich angenommen. So konnte ich also nochmal ein bisschen dem Winter in Deutschland entkommen. Jetzt sitze ich am Flughafen und warte auf den nächsten Flieger, der mich hoffentlich irgendwann nach Hause bringt, und ich denke das ist eine gute Gelegenheit die letzten Woche noch einmal zusammenzufassen…und natürlich Fotos zu zeigen.


Los gingen die Reisen in der Dominikanischen Republik in La Romana. Insgesamt dreimal war ich da und einmal hatte ich auch die Chance mit einem Ausflug die Umgebung zu erkunden. Hier war ich mit dem wohl besten Guide unterwegs den sich ein Bord-Fotograf nur wünschen kann: Antonio von Runners Adventures. An jedem Stop hatte er neue tolle Ideen für Fotos mit unseren Gästen. Was gibt es sonst von hier zu erzählen? Hauptsächlich scheint die Gegend hier aus Zuckerrohrfeldern und Tabakplantagen zu bestehen. Sehr interessant anzusehen und natürlich gibt es auch eine Menge Rum aus dem ganzen Zuckerrohr.

Weiter ging es dann erstmal zum Festland in Südamerika und zwar nach Cartagena in Kolumbien. Eine super schöne Stadt mit einer unglaublich tollen Altstadt aus der Kolonialzeit. Alles ist sehr gepflegt und die Menschen super nett. Hier konnte ich jeden meiner drei Aufenthalte nutzen um die Stadt zu erkundigen. Highlight der meisten Touristen ist übrigens die Statue der dicken Frau auf dem Plaza Santo Domingo, zumindest wurden hier die meisten Fotos gemacht.

Danach ging es nach Mittelamerika und nach Panama. Ganz im Norden des Landes war ich ja schonmal vor zwei Jahren, jetzt konnte ich auch mal noch ein bisschen was anderes sehen. Die Hafenstadt Colon selbst ist wirklich nicht so empfehlen. Es gibt ein paar gute Duty Free shops direkt am Hafen aber im Rest der Stadt ist es einfach zu gefährlich als Tourist allein unterwegs zu sein. Umso glücklicher war ich auch zweimal einen Ausflug begleiten zu können. Beim ersten Mal ging es hier in das direkte Hinterland um ein Dorf der einheimischen Embra Indianer zu besuchen. Dies sind die Ureinwohner Panamas, die schon lange vor den Spaniern dort gelebt haben und ein kleiner Teil von ihnen lebt noch heute traditionell und vermittelt die Besuchern ihre Lebensweise.

Auf jeden Fall sind es alles unglaublich nette Menschen und freuen sich jedes Mal sehr wenn die Schiffe zu besuch kommen. Bei jedem Besuch haben wir Fotografen Fotos von ihnen gemacht, diese haben wir dann ausbelichtet und beim nächsten Mal mitgebracht. So haben beide Seiten etwas davon, die Einwohner haben schöne Fotos von sich und ihren Kindern und ich habe natürlich auch tolle Portraits, die ich hier zeigen kann.

Ein anderes Mal habe ich den Panama Kanal mit einem Boot bereist. Los ging es hier in der Mitte des Landes und dann circa vier Stunden und durch zwei Schleusenanlagen bis zum Pazifik bei Panama Stadt. Ein tolles Erlebnis und einfach unglaublich was da schon vor über 100 Jahren von Menschenhand geschaffen wurde. Ein kompletter Kanaltransfer dauert übrigens knapp acht Stunden, mit dem Auto sind die beiden Küsten Panamas in weniger als einer Stunde zu erreichen.

Letzter Stop am Festland war dann Puerto Limon in Costa Rica. Auch hier war ich ja schonmal sehr lange unterwegs und kenne natürlich die Gegend an der Karibik Küste gut. Puerto Limon hatte ich damals nicht besucht, weil mir alle von abgeraten hatte und sie hatten auch Recht. Die Stadt ist nicht gefährlich aber es gibt einfach nicht viel zu sehen. Einmal bin ich dann aber doch noch mit auf einen kurzen Ausflug mit dem Zug und dann Boot zu den Anfangen des Turtuguero Nationalparks. Ein netter Ausflug mit sogar ein paar Tiersichtungen aber natürlich nicht zu vergleichen mit der Zeit, die ich damals mitten im Nationalpark verbracht hatte.



Danach ging es noch zu einigen Inseln der Karibik. Den Anfang machte Grand Cayman. Eine wunderschöne Insel mit kristallklaren Wasser und quasi eine Kolonie von Florida. Klar als britische Kronkolonie fahren die Autos noch links aber ansonsten sieht es exakt genauso aus wie im südlichen Florida bzw. den Keys. Das absolute Highlight hatte ich hier an meinem letzten Tag des Vertrages. Ich dürfe einen Ausflug nach Stingray City begleiten. Diese „Stadt“ ist eine kleine Sandbank vor der Insel wo sich dutzende Rochen und noch viel mehr Touristen tummeln. Klar es ist total überfüllt und von dem schrecklichen Umgang mancher der Guide mit den Tieren will ich gar nicht erst anfangen. Aber in dem unglaublich klaren Wasser der Karibik zu stehen und umgeben zu sein von unzähligen der Unterwasserpfannkuchen ist einfach unbeschreiblich.
Weiter ging es auf Jamaika in Montego Bay. Natürlich gibts hier auch tolle Strände, zum Teil sogar in Laufentfernung vom Hafen, aber diese diese Insel lebt einfach von ihren Menschen. Hier ist einfach jeder den ich getroffen hatte unglaublich lieb und entspannt gewesen. Jeder einzelne versucht einem eine tolle Zeit auf seiner Insel bereiten zu wollen, eine solche Gastfreundschaft ist einfach extrem selten. Mo-Bay war übrigens auch der Hafen an dem ich letztendlich abgestiegen bin.

Jetzt ging es aber erstmal zurück in die Dom Rep. Diesmal in den Norden auf die Halbinsel Samana. Auf der Insel selbst war ich nur einmal am Tenderhafen also kann ich dazu nicht viel erzählen. Dafür über eine andere Insel dort: die Bacardi Island oder auch Cayo Levantado. Diese Insel wurde berühmt durch einige Werbespots für Bacardi und ist jetzt natürlich ein beliebtes Ausflugsziel vieler Gäste. Natürlich dementsprechend voll aber trotzdem noch schöner weißer Sand und tolles blaues Wasser. Ich glaube wenn man hier ohne Kreuzfahrtschiff hinkommt ist es echt paradiesisch.



Es folgte Saint Kitts. Noch so eine ehemals britische Insel. Besonderheit ist hierbei die mit Dschungel bewachsenen Berge und die Lage genauso auf der Grenze zwischen Atlantik und Karibik. Diese Grenze kann man toll von einem der eben genannten Berge sehen. Es ist wirklich ein echter Unterschied zwischen dem unruhigen Atlantik und der flachen Karibik zu sehen. Ansonsten gibt es das gleich wie auf jeder der Insel: Weiße Sandstrände und alte Kolonial Architektur.


Die nächsten Insel waren dann aber doch eine Ausnahme. Ich rede von den französischen Inseln Guadeloupe und Martinique. Diese beiden Inseln haben wir abwechselnd angefahren und ich muss sagen man spürt schon, dass hier alles ein bisschen anders ist. Beide Inseln sind noch immer ein Teil von Frankreich, so gilt zum Beispiel auch der europäische Handy-Vertrag und man zahlt in Euro. Natürlich spricht man hier französisch und auch von der Kultur her ist es wirklich noch sehr nah an Frankreich.


Guadeloupe war in meiner Erfahrung die etwas traditionellere der beiden Inseln, alles ein bisschen weniger aufgeräumt aber mit tollen Einheimischen Märkten und schönen bunten Häusern. Martinique ist ein wenig mehr aufgeräumt und noch näher an Europa.

Zu guter Letzt ging es dann noch nach Antigua. Die wirklich britischste der Karibikinseln. Die einheimischen sprechen feinstes britisches Englisch, alles ist super gepflegt und im English Harbor liegen die teuersten Luxusyachten der ganzen Welt. Ein tolles Erlebnis. Außerdem durfte ich auch noch einen Katamaran Ausflug zu einem etwas entfernteren Strand begleiten. Das sind dann so die Momente wo der Job vielleicht doch gar nicht so schlimm ist.

So das war es dann einmal im kurzen was man so ein etwas mehr als einen Monat in der Karibik erleben kann. Es war sicherlich auch sehr anstrengend zeitweise aber im großen und ganzen schon eine schöne Zeit. Jetzt geht es für mich wieder zurück an die Uni doch noch den Master machen. Bis ich wieder reise wird es sicher ein wenig dauern aber man kann ja nie wissen. Bis dahin sind hier erstmal noch ein paar letzte Eindrücke aus der Karibik.